Operetten-Lexikon

Mamzell Napoleon

Singspiel in 1 Akt
Musik von Oskar Nedbal
Text von Emil und Arnold Golz
Uraufführung: 31. Jänner 1919 im Kabarett "Hölle" in Wien (Österreich)

Oskar Nedbal schreibt dieses einaktige Singspiel am Ende seines Aufenthalts in Wien im Jahr 1918 für die Kabarettbühne. Das Textbuch von Emil und Arnold Golz enthält nur drei Charaktere. Nedbals Musik ist zwar anspruchslos, aber sehr lebendig, passend zu musikalischen Witzen und hervorragend instrumentiert. Aus der Wiener Originalproduktion entsteht 1920 ein gleichnamiger Stummfilm unter der Regie von Joseph Bendiner.

Rollen

Heim, ein Antiquitätenhändler
Rachel, seine Tochter / Helena
Paul Gascard, Unterleutnant / Napoleon

Handlung

Der arme Unterleutnant Gascard wirbt vergeblich um Rachel, die Tochter des Antiquars Heim. Ihr Vater lehnt die Verbindung aber ab. Als Heim einschläft, erscheinen ihm im Traum zwei Charaktere, die ihn schon immer fasziniert haben. Kaiser Napoleon und die schöne Helena. Sie erzählen einander ihre Abenteuer. Während dieses Gesprächs erkennt der Antiquar die Macht der Liebe und dass sogar Napoleon ein armer Leutnant war. Als er aufwacht, versöhnt er sich mit seiner Tochter Rachel und behindert ihre Liebe nicht mehr.

Musiknummern

Vorspiel
"Antiquitäten, die sind oft rar", Lied des alten Heim
"Ich soll, ich will, ich kann", Duett Rachel-Gascard
"So eine Frechheit", Melodram Helena-Napoleon-Heim
"Als Kaiser der Franzosen", Duett Helena-Napoleon
"Mein Vater Zeus", Terzett
"Ein bisserl leichtes Blut", Reminiszenz