Operetten-Lexikon

Clo-Clo

Operette in 3 Akten
Musik von Franz Lehar
Text von Bela Jenbach
Uraufführung: 8. März 1924 im Bürgertheater in Wien (Österreich)

Nach seiner Operette "Die gelbe Jacke" begann Franz Lehár im Sommer 1923 seine Arbeit an dem neuen Werk "Clo-Clo". Bereits im Februar 1924 war die neue Operette im Klavierauszug fertiggestellt. Am 8. März 1924 wird das Bühnenwerk im Wiener Bürgertheater uraufgeführt. Die Kritiken über die neue Lehár-Operette waren zunächst sehr gut. Es wurde von Parallelen zu Offenbach und zur Fledermaus von Strauss gesprochen. Einen Monat nach der Wiener Uraufführung wurde das Werk auch in Budapest aufgeführt und 1930 wurde es in Paris gespielt. Danach geriet das Werk immer mehr in Vergessenheit und wurde bis 1971 nur mehr sehr selten gespielt. Danach war es ganz von den Theater-Spielplänen verschwunden. "Clo-Clo" ist Lehárs letzte beschwingte Operette mit "Happy-End". Alle nachfolgenden Werke ab "Paganini", haben eine dramatische Handlung mit tragischem Ende. 

Rollen

Clo-Clo Mustache, Sängerin
Severin "Papa" Cornichon, Bürgermeister von Perpignan
Melousine, seine Frau
Angele Garelle, eine junge Witwe
Maxime de la Valle
De Marambert, Minister
Marcel Durand
Tricolet, Graf von Monte Christo
Chablis, Klavierlehrer

Handlung

Der Bürgermeister von Perpignan ist einer der vielen Verehrer der Pariser Sängerin Clo-Clo und leistet ihr gelegentlich finanzielle Unterstützung. In ihren Briefen an den Bürgermeister tituliert Clo-Clo ihn zärtlich als "Papa". Als einer der Briefe der Frau des Bürgermeisters in die Hände fällt, glaubt sie Clo-Clo sei die Tochter ihres Mannes. Weil ihre eigene Ehe kinderlos ist, freut sie sich sehr und möchte die neue Stieftochter in Paris kennenlernen. Die beiden Frauen freunden sich an und Clo-Clo bekommt eine Einladung zur Familie nach Perpignan. Da sie einen Polizisten geohrfeigt hat und deshalb gesucht wird, kommt Clo-Clo dieses Angebot gerade Recht.
In Perpignan angekommen wird es für den Bürgermeister aber peinlich. Er muss nun Clo-Clo als seine Tochter anerkennen, obwohl sie es nicht ist. Sie spielt die Unschuld vom Lande und erhält den Namen Babette. Der Klavierlehrer Chablis soll die Erziehung der vermeintlichen Stieftochter übernehmen. Er verliebt sich aber in Babette, die zwischenzeitlich auch von anderen Verehrern umschwärmt wird. Die Behörden haben aber bereits die wahre Identität von Babette alias Clo-Clo ermittelt. Sie wird verhaftet und eingesperrt. Das gibt einen Skandal in Perpignan und der Bürgermeister verliert sein Amt.
Als Clo-Clo dann nach zwei Wochen aus dem Gefängnis entlassen wird, adoptieren sie der Bürgermeister. Clo-Clo kann nun endlich Maxime, ihren Freund aus Pariser Tagen, heiraten.

Musiknummern

Komm lass dir ein Geheimnis sagen
Geh' schön nach Haus zu deiner Frau
Ich sehe einen Mann, der sehr verliebt sein kann
Ich hab' La Garconne gelesen
Ich suche einen Mann
Kinder es ist keine Sünde
Nur ein einziges Stündchen
Wenn man über fünfzig ist