Märchen im Grand-Hotel
Lustspiel-Operette in 2 Akten mit einem Vor- und einem Nachspiel
Musik von Paul Abraham
Text von Alfred Grünwald und Fritz Löhner-Beda
Uraufführung: 29. März 1934 im Theater an der Wien (Österreich)
Im Jahr 1934 gibt der Komponist Paul Abraham "Lustspieloperette" als Genre für sein Bühnenwerk Märchen im Grand-Hotel an. Heute würde man es eher als Musical bezeichnen. Die komisch-schrille Geschichte rund um "Hollywood trifft Hochadel" nach einem Textbuch von Alfred Grünwald und Fritz Löhner-Beda kann 1934 nur mehr in Wien, der ersten Station von Abrahams langen Exils, uraufgeführt werden. Kurz nach seinem großen Erfolg mit Ball im Savoy 1932 muss Paul Abraham als jüdischer Künstler wegen der Machtergreifung der Nationalsozialisten Berlin verlassen. So erlebt die wilde Mischung aus Schlager, Operette, Jazz erst 84 Jahre später im Jahr 2018 in Mainz ihre deutsche Erstaufführung.
Rollen
Großfürst Paul
Gräfin Inez de Ramirez, Hofdame der Infantin
Baron Don Lossas, Zeremonienmeister
Matard, Hoteldirektor
Barry, Sekretär
Dr. Joshua Dryser, Dramaturg
Mabel, Kammerzofe Marylous
Ein Groom
Handlung
Vor- und Nachspiel: In Hollywood / 1. und 2. Akt: Im Grand-Hotel
Im Grand-Hotel Palace in Cannes treffen die unterschiedlichsten Menschen aufeinander. Die aus ihrem Land vertriebene spanische Infantin Isabella ist mit ihrem Gefolge hier abgestiegen, darunter ihr Verlobter, Prinz Andreas Stephan. Auf der Suche nach immer neuen Filmstoffen mit echten Adligen hat es Marylou, die Tochter des Hollywood-Filmproduzenten Sam Makintosh, hierher an die Côte d’Azur verschlagen. Der tollpatschige Kellner Albert kümmert sich um all diese Hotelgäste, ganz besonders aber um die Spanierin Isabella, in die er sich Hals über Kopf verliebt hat. Ein Kellner ist freilich alles andere als ein Heiratskandidat für eine Infantin. Auch als sich herausstellt, dass Albert in Wahrheit der Sohn des reichen Hotelbesitzers Chamoix ist, will ihn die Infantin nicht heiraten. Für Marylou bietet aber Alberts unglückliche Liebe einen guten Stoff für den neuen Film ihres Vaters, zu dem sie selbst noch eine kleine Affäre mit dem Prinzen Andreas Stephan beisteuert.