Salon Pitzelberger
Operette in 1 Akt
Musik von Jacques Offenbach
Text von Saint-Rémy, Ernest L’Epine, Ludovic Halévy und Hector Crémieux
Uraufführung: 31. Mai 1861 im Pariser Palais Bourbon in Paris (Frankreich)
"Salon Pitzelberger" ("M. Choufleuri restera chez lui le ...") ist eine Operette in einem Akt von Jacques Offenbach und Charles de Morny (= Saint-Rémy). Das französische Libretto wird von Morny geschrieben, obwohl auch Ludovic Halévy, Hector Crémieux und Mornys Sekretär Ernest Lépine einiges zum Text beigetragen haben. Die Handlung bietet Offenbach viele Gelegenheiten, seinen unbeschwerten musikalischen Parodien bekannter Opernmelodien zu frönen, insbesondere einem großen Trio, in dem italienisches Belcanto nachgeahmt wird, und ein Comic-Solo für den Diener. Die vielen komischen Situationen und der Sprachwitz in Nestroy-Stil in Verbindung mit Offenbachs beschwingter Musik machen "Salon Pitzelberger" zu einer seiner beliebtesten Operetten. Das Werk wird am 31. Mai 1861 in Anwesenheit von Kaiser Napoleon III. in der Présidence du Corps Légistlatif im Palais Bourbon in Paris uraufgeführt. Die erste öffentliche Aufführung findet am 14. September 1861 im Théâtre des Bouffes Parisiens statt.
Rollen und Uraufführungsbesetzung
Julius von Pitzelberger (Choufleuri) ... Désiré
Ernestine, seine Nichte ... Lise Tautin
Casimir Canefas (Chrysodule Babylas), Komponist und Ernestines Bewunderer ... Pierre-Armand Potel
Carl Brösel (Petermann), Diener ... Georges Dejon-Marchand
Oscar Kerber-Ross (Balandard), Musikkritiker ... Debruille-Bache
Freifrau Colonia auf und zu Spittelau und Flötz (Madame Balandard) ... Léonce
Marie Besendorfer, Dienstmädchen
Gäste
Handlung
Paris, 24. Januar 1833
Der neu reiche, kulturell unwissende, Julius von Pitzelberger lädt die bessere Gesellschaft von Paris in seinem bürgerlichen Salon zu einer privaten musikalischen Soiree mit berühmten italienischen Opernsängern, wie der Sopranistin Henriette Sontag, dem Tenor Giovanni Battista Rubini und dem Bariton Antonio Tamburini. Alle drei sagen aber in letzter Minute ab. In der Zwischenzeit trifft Pitzelbergers Nichte Ernestine heimlich den jungen Komponisten Casimir Canefas. Als sie dann ihren Onkel bittet, den jungen Mann zur Soiree einzuladen, lehnt Pitzelberger dies ab, denn ein armer Musiker sei kein würdiger Bewerber für seine Nichte. Um die musikalische Soiree zu retten, schlüpft Ernestine in die Rolle der Sopranistin Sontag und besteht darauf, dass Casimir den Tenor Rubini verkörpert und ihr Onkel sich als Bariton Tamburini verkleidet. Mit Hilfe von Pitzelbergers Diener Brösel und Dienstmädchen Marie funktioniert die Täuschung und die Gäste sind beeindruckt von den großartigen "italienischen" Sängern. Der vom Erfolg berauschte Julius von Pitzelberger gibt nun doch die Hand seiner Nichte dem Komponisten Casimir Canefas, inkl. einer Mitgift, um den Betrug zu verschweigen.