Operetten-Lexikon

Peter und Paul reisen ins Schlaraffenland

Kinderoperette in 1 Vorspiel und 5 Bildern
Musik von Franz Lehár
Text von Robert Bodanzky und Fritz Grünbaum
Uraufführung: 1. Dezember 1906 im Theater an der Wien (Österreich)

Elf Monate nach dem Welterfolg mit seiner Operette "Die lustige Witwe" komponiert Franz Lehár die Musik zu dem Zaubermärchen "Peter und Paul reisen ins Schlaraffenland" nach einem Textbuch von Robert Bodanzky und Fritz Grünbaum. Die Kinderoperette wird am Nachmittag des  1. Dezember 1906 im Theater an der Wien unter der musikalischen Leitung des Komponisten uraufgeführt. Am Abend dieses Tages steht dann wieder Franz Lehárs Erfolgsoperette "Die lustige Witwe" auf dem Spielplan.

Rollen

Laborosa, die gute Fee der Arbeit und des Fleißes
Schlendrianus, der böse Geist der Faulheit
Schustermeister Kneipp
Emerentia, seine Frau
Karlchen und Ännchen, ihre Kinder
Peter und Paul, Lehrjungen bei Kneipp
Lorenz Kipfl, Dorfwirt
Schlampamprius, König der Schlaraffen
Galathee, seine Gemahlin
Pimpfl und Pampfl, zwei Schlaraffenminister

Bauern, Mägde, Musikanten, Schlaraffen, Diener, Köche, Kinder

Handlung

Peter und Paul leben als Pflegekinder beim Schustermeister Kneipp. Dieser betrinkt sich aber jeden Tag und seine Frau ist unglücklich und hysterisch, weil sie mit ihren zwei Kindern überfordert ist. Die Eheleute streiten ständig und Peter und Paul bekommen immer wieder Schläge. Als Peter das nicht mehr aushält, entschließen sich die beiden Burschen hinaus in die Welt zu gehen.

Sie kommen in ein Dorf, wo gerade ein Fest gefeiert wird. Der Dorfwirt Kipfl erzählt ihnen vom Schlaraffenland, aus dem er geflüchtet ist. Peter und Paul wollen faulenzen und essen so viel sie können, ohne etwas dafür tun zu müssen. So machen sie sich auf ins Schlaraffenland.

Im Schlaraffenland angekommen, spielen und essen sie bis sie nicht mehr können. Sie merken aber schnell, dass man im Leben auch etwas Nützliches machen sollte. Der Zweck des Lebens ist nämlich, eigene Ziele zu erreichen und nicht wie Marionetten von anderen bewegt zu werden. Als sie ein Wettessen verlieren, flüchten sie. Die gute Fee Laborosa hilft ihnen, den Schlaraffen zu entkommen.

Nach einiger Zeit kommen sie wieder in die Schusterwerkstatt zurück. Meister Kneipp trinkt nicht mehr. Das Ehepaar führt ein glückliches Leben, aber sie bereuen, damals Peter und Paul geschlagen zu haben. Als sie Peter und Paul wiedersehen, freuen sie sich sehr. Der böse Geist Schlendrianus möchte die beiden Burschen in Teufeln verwandeln und unternimmt einen letzten Versuch, die Kinder zu entführen, aber Laborosa hält ihn zurück. So können alle zusammen das Weihnachtsfest feiern.