Der lustige Krieg
Operette in 3 Akten
Musik von Johann Strauss
Text von Richard Genee und F. Zell (Camillo Walzel)
Uraufführung: 25. November 1881 im Theater an der Wien (Österreich)
Rollen
Violetta, verwitwete Gräfin Lomelli (Sopran)
Umberto Spinola, Oberst (Tenor)
Artemisia, Fürstin von Massa-Carrara (Alt)
Marchese Sebastiano (Tenorbuffo)
Else Groot (Soubrette)
Balthasar Groot, deren Ehemann, Tulpenhändler aus Holland (Tenorbuffo)
Riccardo Durazzo (Bariton)
Fortunato Franchetti (Bass-Bariton)
Carlo Spinzi (Bass)
Biffi (Tenor)
Pamfilio (Spielbariton)
Oberst van Scheelen (Sprechrolle)
Drei Damen (Sopran, Mezzosopran und Alt)
Kommissionsräte (Tenor und Bass)
Männliche und weibliche Offiziere, Soldaten, Volk (Chor)
Handlung
1. Akt: Feldlager in der Nähe von Genua um 1720.
Zwischen Massa-Carrara und Genua herrscht Krieg. Der Grund dafür ist eine Tänzerin, welche von beiden Fürsten verehrt und engagiert worden ist. Der Krieg wird aber nicht allzu ernst genommen und im Feldlager in Genua herrscht Langeweile. Soldaten nehmen verdächtige Personen, darunter den Marchese Sebastiani, den Neffen des verfeindeten Fürsten fest.
Der Marchese erzählt dem Oberst Umberto Spinola, dass sein Onkel aus Spargründen kriegstolle Weiber als Offiziere aufgestellt habe. Die verwitwete Gräfin Violetta von Lomellini sei die Kommandantin dieser Damenarmee auf Schloss Malaspina und werde den ihr unbekannten Herzog von Limburg heiraten. Ein weiterer Gefangener ist der holländische Tulpenzüchter Balthasar Groot, der im Handgemenge mit den Soldaten seine Frau Else verloren hat. Ebenfalls gefasst wird der Oberst van Scheelen, dem die Papiere abgenommen werden.
Auch Violetta ist im Lager eingetroffen, stellt sich als einfache Bürgersfrau vor und bekommt von Umberto, der sich in sie verliebt hat, einen Passierschein ausgestellt. Zufällig erfährt Umberto aber, wer sie wirklich ist. Er fühlt sich von ihr hinters Licht geführt und plant, sich zu rächen. Mit den abgeänderten Papieren van Scheelens übernimmt er die Rolle des Stellvertreters bei Violettas Hochzeit. Violetta ist damit einverstanden und die Trauung wird sogleich vollzogen.
2. Akt: Salon im Schloss
Artemisia, die Fürstin von Malaspina und Gattin des Fürsten von Massa-Carrara, hat die Damen der Stadt zum Kaffee geladen. Da kommt der Marchese hinzu und verkündet, dass Violetta von den Genuesern gefangen worden sei. Er selber sei frei gelassen worden und habe eine Gefangene gemacht, nämlich Else, die Frau des Tulpenzüchters Balthasar.
Freudig wird Violetta, die wider Erwarten auf dem Schloss eintrifft, begrüsst. Sie erzählt von ihrer Stellvertreter-Hochzeit mit dem Herzog von Limburg. Auch Umberto trifft im Schloss ein. Er stellt Violetta Balthasar als Herzog von Limburg vor. Violetta kann sich aber gar nicht mit ihrem angeblichen Ehepartner anfreunden. Sie hat sich nämlich in dessen Stellvertreter Umberto verliebt. Aber Umberto wiederum ist eifersüchtig auf Balthasar, weil Artemisia den vermeintlichen Ehemann ermuntert, die Zweisamkeit mit seiner jungen Ehegattin Violetta zu suchen.
3. Akt: Saal im Schloss
Der Marchese erfährt, dass Balthasar kein Herzog und der Ehemann von Else ist. Umberto gesteht Violetta, dass er nicht der Herzog von Limburg sei. Artemisia will Umberto verhaften lassen, aber plötzlich ertönen Friedensrufe. Die von allen erwartete Tänzerin ist mit einem Solotänzer nach Paris durchgebrannt und der "lustige Krieg" ist zu Ende.
Musiknummern
"Kommen und geh’n, ohne zu seh’n" (Quintett)
"Nur für Natur"
"Das Signal ruft zum Streit, gäb es Kampf, welche Freud"
"Mag um Ruhm und Ehr keinen neiden" und "Süße Friedensglocken, Himmelsmelodie"
Orchesterbesetzung
Streicher
2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Harfe und Schlagwerk