Operetten-Lexikon

Der Zarewitsch

Operette in 3 Akten
Musik von Franz Lehar
Text von Bela Jenbach und Heinz Reichert
Uraufführung: 21. Februar 1927 im Deutschen Künstlertheater in Berlin (Deutschland)

Diese Operette gilt als Franz Lehars für Richard Tauber geschriebenes Spätwerk. "Der Zarewitsch" besitzt wenig von der beschwingt-kitschigen Operettenseligkeit. Seine Musik klingt opernhaft und zum Schluss gibt es kein "Happy-End". Diese sogenannte "Operette" ist eigentlich ein Operndrama und zeigt die Tragödie eines Mannes, der sein privates Glück für die Staatsräson opfert.

Rollen

Alexej, der Zarewitsch
Sonja, Ballettmädchen
Iwan
Mascha
Grossfürst
Obersthofmeister
Fürstin
Gräfin
Alter Fürst
Junger Fürst
Bardolo
Lina

Handlung

1. Akt: Im Palast des Zaren in St. Petersburg
Der junge, ängstliche und kontaktscheue Zarewitsch Alexej ist der Thronfolger Russlands. Er duldet keine Frauen in seiner Nähe. So beschliesst der Großfürst ihn durch eine eingeschmuggelte Geliebte, dem Ballettmädchen Sonja, auf die Ehe vorzubereiten. Als Sonja in Uniform vor dem Zarewitsch erscheint, fordert dieser den vermeintlichen Soldaten auf, seinen Rock abzulegen, um ihm vorzuturnen. Sonja gehorcht und zornig sieht der Prinz, dass der Tscherkesse ein Mädchen ist. Doch Sonja weiss ihn zu besänftigen, und sie wollen künftig gute Kameraden bleiben. Vor den Hofleuten aber soll sie als seine Geliebte erscheinen.

2. Akt: Saal im Kronprinzenpalais
Alle am Zarenhof glauben, dass Sonja die Geliebte des Zarewitsch ist und  auch der Grossfürst, sein Onkel, freut sich über die scheinbare Wandlung seines Neffen. So wie er der Welt vorspielt, ist der Zarewitsch aber innerlich nicht geworden, aber eine Veränderung hat sich doch in ihm vollzogen. Aus seiner kameradschaftlichen Zuneigung zu Sonja ist mittlerweile richtige Liebe geworden. Da der Ministerpräsident dem Grossfürsten die Nachricht bringt, dass die Ankunft der künftigen Braut des Zarewitsch zu erwarten sei, beschliesst  dieser die Trennung des Paares und schürt eine Intrige.

3. Akt: Park in einer Villa in Neapel
Die Liebenden sind nach Italien geflohen und Wochen voll Glück sind vergangen. In St. Petersburg hat man aber ihren heimlichen Aufenthaltsort ausfindig gemacht, und der Zarewitsch sieht sich plötzlich seinem Onkel gegenüber, der ihn an seine politischen Pflichten erinnert. Da ereilt alle die Nachricht vom Tode des Zaren. Alexej gehorcht der Staatsräson und die Geliebten trennen sich.

Musiknummern

Es steht ein Soldat am Wolgastrand (Wolgalied)
Allein, wieder allein
Warum hat jeder Frühling, ach, nur einen Mai

Orchesterbesetzung

Streicher
2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, Posaune, Tuba
3 Schlagzeug, Harfe