Werner Richard Heymann (1896-1961)
geboren am 14. Februar 1896 in Königsberg, heute Kaliningrad (Russland) |
Werner Richard Heymann kommt am 14. Februar 1896 in Königsberg, heute Kaliningrad (Russland), zur Welt. 1912 kommt er nach Berlin. Hier komponiert er zunächst ernste Musik. Heymanns "Rhapsodische Sinfonie" wird 1918 von den Wiener Philharmonikern unter der Leitung Felix Weingartner uraufgeführt. 1918/19 ist Werner Richard Heymann gemeinsam mit Friedrich Hollaender musikalischer Leiter von Max Reinhardts Kabarett "Schall und Rauch", für das auch Mischa Spoliansky als Pianist und Komponist engagiert ist. Von 1921 bis 1923 ist Heymann dann musikalischer Leiter von Trude Hesterbergs Kabarett "Die Wilde Bühne".
1923 wendet sich Werner Richard Heymann dem Film zu und schreibt die Musik zu Stummfilmen wie "Faust" von Friedrich Wilhelm Murnau und "Spione" von Fritz Lang. 1925 wird er Assistent von Ernö Rapée, des Generalmusikdirektors der UFA und 1926 wird Heymann dessen Nachfolger. 1929 ist er dann musikalischer Leiter des ersten UFA-Tonfilms "Melodie des Herzens". In der Folge begründet Werner Richard Heymann das Genre der Tonfilm-Operette und komponiert bis 1933 die Musik für 15 UFA-Filme, darunter "Liebeswalzer", "Die Drei von der Tankstelle", "Bomben auf Monte Carlo", "Der Kongress tanzt", "Der Sieger" und "Ein blonder Traum".
1933 muss Werner Richard Heymann, der einer jüdischen Familie entstammt, aus dem nationalsozialistischen Deutschland emigrieren. In Paris schreibt er zuerst Operetten, wie "Florestan I., Prinz von Monaco" und "Trente et quarante". 1934 geht Heymann erstmals nach Hollywood in den USA. Er kommt aber wieder nach Paris zurück und macht in London mit Maurice Chevalier den Film "The Beloved Vagabond". 1936 geht Heymann dann endgültig nach Hollywood. Dort komponiert er die Musik zu den Lubitsch-Filmen "Blaubarts achte Frau", "Ninotschka", "Rendezvous nach Ladenschluss", "That Uncertain Feeling" und "To Be Or Not To Be". Für die beiden letzten erhält er Academy-Awards und damit Oscar-Nominierungen. Zwischen 1937 und 1950 hat Werner Richard Heymann in den USA um die 50 Filme vertont.
1951 kommt Werner Richard Heymann wieder nach Europa zurück und lebt in Salzburg und München. Neben Chansons, Filmmusik und Neuverfilmungen von "Der Kongress tanzt" und "Die Drei von der Tankstelle" schreibt Heymann Chansons für das Bühnenstück "Professor Unrat" und das musikalische Lustspiel "Kiki vom Montmartre". Am 30. Mai 1961 stirbt Werner Richard Heymann in München.
Werke
Die Drei von der Tankstelle (Film-Operette 1930, Bühnenfassung 2005)
Der Kongress tanzt (Film-Operette 1931, Bühnenfassung 2007)
Dame Nr. 1 rechts (Operette, UA: 1933 in Wien)
Florestan I., Prinz von Monaco (Operette, UA: 1933 in Paris)
Trente et quarante (Operette, UA: 1935 in Paris)
Kiki vom Montmartre (Musikalisches Lustspiel, UA: 1954 in Stuttgart)
Literatur
Ortkemper, Hubert (Hrsg.) / Heymann Werner Richard: Liebling, mein Herz lässt dich grüßen, Mainz 2011.
Trautwein, Wolfgang: Werner Richard Heymann - Berlin, Hollywood und kein Zurück, Berlin 2011.
Trautwein-Heymann, Elisabeth: Vom Paradies ein goldner Schein - Durch Kinderaugen: Musik und Menschen
im Hause Werner Richard Heymann, Leipzig 2022.
TV-Dokumentation
So wie ein Wunder - Das singende Kino des Herrn Heymann, ZDF 2012, 52 Min.