Operetten-Lexikon

Die schöne Galathée

Operette in 1 Akt
Musik von Franz von Suppè
Text von Poly Henrion (eigentl. Leonhard Kohl von Kohlenegg)
Uraufführung: 30. Juni 1865 im Meysel Theater in Berlin (Deutschland)

Im Dezember 1864 feiert Jacques Offenbach mit der Operette "Die schöne Helena" im Theater des Varietes in Paris einen Großerfolg. Der Wiener Theaterdirektor Karl Treumann will das Erfolgsrezept "mythologischer Stoff in komischer Aktualisierung mit weiblichem Star" sofort auf die Wiener Operette übertragen und gibt seinem Kapellmneister Franz von Suppè den Auftrag zur Bearbeitung der Opera comique "Galathée" von Victor Massés aus dem Jahre 1852. Die dabei entstandene komisch-mythologische Operette "Die schöne Galathée" wird am 30. Juni 1865 im Meysel Theater in Berlin uraufgeführt. Das Textbuch stammt von Poly Henrion (eigentl. Leonhard Kohl von Kohlenegg). Die Rolle des Dieners Ganymed ist als Hosenrolle ausgelegt und wird bei der Uraufführung von Anna Grobecker gespielt. Die Pikanterie, dass sie mit Galathée ein Kussduett singen muss, trägt maßgeblich zum Erfolg des Werkes bei. Erst am 9. September 1865 folgt die österreichische Erstaufführung im Carltheater in Wien.

Rollen

Pygmalion, ein junger Bildhauer (Tenor)
Ganymed, sein Diener (Mezzosopran)
Mydas, ein Kunstliebhaber (Tenorbuffo)
Galathée, eine Statue (Koloratursopran)

Handlung

Im Atelier des Biuldhauers Pygmalion auf der Insel Zypern in antiker Zeit.
Der Bildhauer Pygmalion hat die Figur einer perfekten weiblichen Schönheit aus Stein geschaffen und sich so sehr in die Statue verliebt, sodass diese zum Leben erwacht. Aber nicht nur er ist von Galathée hingerissen, sondern auch sein Diener Ganymed und der reiche Kunstmäzen Mydas. So steht die schöne Galathée, kaum dass sie am Leben ist, auch schon zwischen drei Männern. Galathée entpuppt sich als mannstoller Vamp und Pygmalion wird wütend, glaubt er doch, dass in einem schönen Körper auch eine gute Seele stecken müsse. Nun muss er die Göttin der Liebe Venus um Hilfe bitten, damit sie die Metamorphose rückgängig macht. Als die schöne Galathée wieder zu Marmor erstarrt ist, verkauft Pygmalion die Statue an den Kunstliebhaber Mydas.

Musiknummern

Ouvertüre
Ja, ich lieb die Künstlerinnen
Venus, zu dir flehe ich hier
Seht den Schmuck, den ich für euch gebracht
Hell im Glas, da schäumt das duftige Nass
Ach, mich zieht’s zu dir
Herbei, herbei mit frohem Sang, zur Venus hin führt uns heut der Freudengang