Schwarzwaldmädel
Operette in 3 Akten
Musik von Leon Jessel
Text von August Neidhart
Uraufführung: 25. August 1917 in der Komischen Oper Berlin (Deutschland)
Rollen
Blasius Römer, Domkapellmeister (Bariton)
Hannele, seine Tochter (Soubrette)
Bärbele, seine Haushaltshilfe (Soubrette)
Jürgen, Wirt (Bass)
Lorle, seine Tochter (Sopran)
Malwine von Hainau, eine junge Adlige (Sopran)
Hans (Tenor)
Richard (Tenor)
Traudl
Schmußheim, ein Urlauber aus Berlin (Komiker)
Musikanten, Bäuerinnen und Bauern (Chor)
Handlung
1. Akt: Im kleinen Dorf St. Christoph im Schwarzwald um 1815.
Hans ist von der eifersüchtigen Malwine genervt und fährt daher mit seinem Freund Richard nach St. Christoph im Schwarzwald. Dieser kleine Ort hat eine riesige Domkirche, wo die Vorbereitungen zum Cäcilienfest voll im Gange sind. Der Domkapellmeister Blasius Römer sitzt gerade in seinem Arbeitszimmer und übt auf seinem Klavier. Der Domkapellmeister Blasius Römer, eigentlich fast schon im Pensionsalter, fühlt sich wie im zweiten Frühling. Er ist nämlich heimlich in seine junge Haushaltshilfe Bärbele verliebt. Bärbele hat ihn zwar auch gern, aber eher so, wie eine Tochter ihren Vater liebt. Hans und Richard möchten beim Domkapellmeister ein Zimmer für die Nacht mieten. Da erscheint plötzlich auch Malwine. Sie hofft, Hans im schönen Schwarzwalddorf wieder gewinnen zu können. Hans fühlt sich aber zu dem jungen Schwarzwaldmädel Bärbele hingezogen. Die eifersüchtige Malwine bandelt daher mit Richard an.
2. Akt: Am Tag des Cäcilienfestes
Nach dem Gottesdienst trifft sich das ganze Dorf im Gasthaus. Die Musikanten spielen zum Tanz auf. Da verbreitet sich das Gerücht, der alte Römer wolle heute endlich seiner Haushaltshilfe Bärbele einen Heiratsantrag machen. Die alte Traudl sagt den Domkapellmeister offen ins Gesicht, er soll doch keine Dummheiten machen. Darüber kann der alte Römer aber nur lachen. Da sieht er plötzlich, wie seine Bärbele mit dem hergelaufenen Wandermusikanten Hans flirtet. Bei der Damenwahl zur Cäcilienpolka fordert Bärbele den alten Römer zum Tanz auf. Das ist aber für ihn mit der Würde seines kirchlichen Amtes nicht vereinbar und er gibt ihr einen Korb. Als daraufhin ein paar junge Burschen Bärbele verspotten, kann sich Hans nicht mehr zurückhalten. Es etwickelt sich eine große Schlägerei. Der Wirt muss seine ganze Kraft aufwenden, um wieder Ruhe herzustellen.
3. Akt: Im Wirtshaus am Tag danach
Der Bürgermeister von St. Christoph will unbedingt herausbekommen, wer die gestrige Schlägerei begonnen hat. Alle seine Versuche scheitern. Er erfährt aber, dass sich Malwine und Richard verlobt haben. Bärbele erfährt, dass ihr Vater verstorben ist und ihr ein großes Vermögen hinterlassen hat. Als dies der alten Römer hört, kommt er zur Einsicht, denn würde er jetzt immer noch um Bärbele werben, wäre er ein Mitgiftjäger. Bärbele gesteht dem Domkapellmeister, dass sie mit Hans ihren Mann fürs Leben gefunden hat. Sie will mit ihm in die Stadt ziehen. Der tief traurige Blasius Römer tröstet sich mit seiner Kirchenmusik.
Musiknummern
Wir sind auf der Walz'
Muss denn die Lieb' stets Tragödie sein?
Mädle aus dem schwarzen Wald
Malwine, ach Malwine
Erklingen zum Tanze die Geigen
Orchesterbesetzung
Streicher, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Celesta, Schlagzeug und Harfe